Anleitung zum Bau eines Beetes für winterharte Kakteen
Im nachfolgenden soll hier eine kurze Anleitung zum Bau eines Beetes für winterharte Kakteen gegeben werden. Der Nachbau sollte für jedermann realisierbar sein. Als Form dafür wurde ein Hochbeet gewählt, da dann die sehr aufwendigen Schachtarbeiten für die Drainageschicht entfallen.
Bevor die Arbeiten beginnen können, sollte ein geeigneter Standort gesucht werden. Ganz besonders wichtig dafür ist die unbedingte Ausrichtung nach Süden, da diese die größtmögliche Lichtmenge und Sonnenscheindauer garantiert. Eine Ausrichting nach Osten oder Westen ist stets als zweitranging und Notlösung in Erwägung zu ziehen. Eine Ausrichtung des Beetes nach Norden entfällt gänzlich, da hier die Pflanzen nicht das zum Wachstum benötigte Sonnenlicht bekommen.
Ebenfalls von großer Bedeutung sind Schatten werfende Gebäude, Bäume, Hecken, Büsche und Zäune o.ä. die in der Standortplanung
eine wichtige Rolle spielen. Das Beet sollte stets so angelegt werden, dass es weitestgehend von Schatten werfenden Objekten entfernt ist.
Nachdem der richtige Platz ausgewählt ist, sollte die Größe des Beetes ausgemessen werden. Das hier gezeigte Beet hat eine Größe von 5 x 1,80 m und ist komplett nach Süden ausgerichtet.
Als erstes sollte für die Stützmauer ein Fundament angelegt werden, damit diese später ausreichenden Halt bekommt und die Steine nicht im Untergrund versinken.
Für die Stützmauer wurden Kalksandsteine ausgewählt, die es in verschiedenen Größen gibt. Kalksandsteine haben den Vorteil, dass sie weiß sind und somit das auftreffende Sonnenlicht in gewissen Maße reflektieren. Es können aber auch andere Baustoffe dafür verwendet werden.
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Nachdem die Mauer fertig gestellt ist, wird der Untergrund für das eigentliche Beet aufgefüllt. Dafür sollte gut wasserdurchlässiges Material verwendet werden. Das Material sollte nicht zu fein sein, denn überschüssiges Regenwasser muß schnell versickern können. Optimal dafür wäre grober Kies.
Beim einbringen des Füllmaterials sollte gleichzeitig das Geländeprofil gestaltet werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass es stets ein nach Süden gerichtetes Gefälle bekommt.
Ist dies geschehen wird auf die unterste Schicht eine mindestens 10 cm dicke Drainageschicht aus sehr groben Schotter oder Kies aufgebracht. Diese ist unbedingt notwendig um das schnelle versickern von Regenwasser zu gewährleisten und spätere Wurzelschäden an den Pflanzen zu verhindern.
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Über die Drainageschicht wird ein dünnes, wasserdurchlässiges Vlies gelegt, um zu verhindern, dass das eigentliche Pflanzsubstrat die Drainageschicht verfüllt und somit dessen Wirkung verhindert.
Nun können große Steine zur Gestaltung des Beetes gesetzt werden. Diese speichern später die Sonnenwärme und erzeugen dadurch ein erforderliches Mikroklima. In den entstehenden Spalten zwischen den Steinen erhalten die Pflanzen ebenfalls einen gewissen Schutz gegen kalte Winde.
Anschließend wird das Pflanzsubstrat zwischen den Steinen verteit. Es sollte ebenfalls eine mindestens 10 cm dicke Schicht entstehen, damit sich später die Wurzeln ungehindert ausbreiten können.
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Jetzt kann das Beet endlich bepflanzt werden. Je nach Region und den vorherrschenden Wintertemperaturen sind dem keine weiteren Grenzen gesetzt. Jedoch ist zu bedenken, dass eine frei ausgepflanze Opuntia schnell den zur Verfügung gestellten Platz ausfüllt und nur noch mit einem Messer oder einer Schere einhalt geboten werden kann. Dies sollte man stets mit einplanen.
Ein spärlich bepflanztes Beet kann so innerhalb von ein paar Jahren zu einer üppigen Wüstenlandschaft heranwachsen.
Nachdem alles bepflanzt ist, sollte eine ca. 2 cm dicke Schicht aus groben Kies oder ähnlichem nicht wasserspeichenden Material aufgetragen werden. Zum einen wirkt die Landschaft dadurch natürlicher und zum anderen kann Regenwasser schneller versickern, die obere Schicht trocknet schneller ab und der empfindliche Wurzelhals der Pflanzen wird schneller trocken.
Zur Gestaltung des Beetes können die unterschiedlichsten Pflanzen verwendet werden. Es gibt nicht nur eine große Auswahl von winteharten Kakteen, auch winterharte Sukkulenten können Verwendung finden. Ein gemischt bepflantztes Beet kann ebenso schön und attraktiv sein wie eine nachempfundene Wüstenlandschaft aus dem Südwesten der USA.
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